Sattler

Ein klassischer Beruf. Der sich stetig weiter entwickelt.

Der Ursprung des Sattler-Handwerks liegt Jahrhunderte zurück und beginnt mit dem Gebrauch des Pferdes als Nutztier. Seit dieser Zeit gehören die Anfertigung und Reparatur von Zaumzeug, Sattel, Kutschenverdeck und Polster zum klassischen und traditionellen Aufgabengebiet des Sattlers.

Später erweiterte sich das Tätigkeitsfeld des Sattlers um das Bespannen von Kutschen, die Herstellung von Koffern und Taschen sowie das Polstern von Möbeln.
1884 wurde der Bund der deutschen Sattler-, Riemer-, Täschner- und Tapezierer-Innung gegründet. Damit war der erste Schritt zur heutigen Verbandsstruktur getan.

Mit der Industrialisierung und spätestens mit der Erfindung des Automobils erweiterte sich das Berufsbild des Sattlers dann gravierend: Jetzt mussten Sitzpolster und Verdecke gefertigt werden, und auch Planen zum Schutz der Ware auf LKWs wurden gebraucht.

Der Autosattler fertigt und repariert heute Sitz- und Liegepolster, Innenausstattungen und Verdecke, wobei er abgesehen von Leder auch Textilien und Kunststoffe verarbeitet. Und dies nicht nur in neuen Autos, auch Oldtimer, alte Kutschen und selbst Flugzeuge werden von ihm mit speziell angefertigten Sitzen ausgestattet. Aus Planenstoffen stellt der Sattler Abdeckungen für Transportfahrzeuge sowie Zelte und Markisen her.
Reitsportsattler fertigen und reparieren Ausrüstung für Zug-, Reit- und Tragtiere. Dazu gehören Sättel – die natürlich individuell für Pferd und Reiter angepasst werden – Geschirre, Zaumzügel, Zügel, Leinen, Gurte und Decken.
Der Feinsattler ist der Spezialist für langlebige feine Lederwaren wie Koffer, Etuis, Werkzeug- und Spezialtaschen. Er fertigt und repariert einfache Brillenetuis genauso wie hochwertige Handtaschen.
Der Tätigkeitsbereich des Bootssattlers gleicht in weiten Teilen dem des Auto- und Planensattlers. Er ist der Handwerksspezialist für Herstellung und Reparatur von Verdecken, Polstern und Innenausstattungen von Booten, Schiffen und Yachten.

Die letzte Spezialisierung ist die des Sportartikelsattlers. Er fertigt und repariert, wie es der Name schon sagt, Sportzubehör: Angefangen von Gewehrhüllen und Trageriemen, über Ausrüstung für Drachenflieger und Eishockeyspieler bis hin zu Bällen und Turngeräten.

Die Abwechslung zwischen Neuanfertigungen und Reparaturen bestimmt inzwischen alle Bereiche des Sattlerhandwerks. So verbindet dieser Beruf auf einmalige Art und Weise alte Traditionen mit dem  heutigen Fortschritt.

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